Dienstag, 9. Juni 2015

Pfingstritt 2015 - Tag 3



Der typische Montagmorgen, wenn man auf der Arbeit sitzt.... Nieselregen...
Nur, dass wir nicht auf der Arbeit sitzen, sondern aus unserem Häuschen in den Garten schauen...

Also erst mal lange und ausgiebig frühstücken :)
Inklusive natürlich dem viel zu langen Gequatsche am Esstisch :D Wie immer, früh los zu kommen steht schon gar nicht mehr auf meinem Plan, glaube das hat bisher noch nie funktioniert! :)
Aber wenn es doch auch immer so schön ist...
Auch hier nochmal die Empfehlung:
http://www.wanderreitstation-brüggen.de/ 

Danach hatte es auch aufgehört zu regnen, die Pferde waren wieder trocken und es konnte losgehen.

Bettina war so nett ein paar Bilder zu machen auf denen wir alle sind.
Es ist keins dabei, wo wir alle gleichzeigtig vernünftig gucken :D

Am letzten Tag standen weitestgehend Sandwege auf dem Programm. Für uns ein Traum.


Allgemein war es ein AN-AUS-Wetter an dem Wochenende:




Jacke AN






Jacke AUS







Hier wieder unsere Strecke, diesmal Reitrichtung Süd.
http://www.wanderreitkarte.de/print/54515032550b1e7657200d750a0bd79f.jpg

Gestartet sind wir natürlich in Brüggen. Südlich der Venekoten über weiche Sandwege und dann über die Autobahn. Der Abschnitt westlich der Jevellin Barracks entlang war sehr schön. Interessante Wege und schöne Umgebung. Ein paar Steigungen dabei und einiges an Waldboden.
Dieses Stück bin ich vor zwei Jahren nicht geritten, da ich vorher eine andere Abzweigung genommen habe und dann weiter östlich an dem Golfplatz entlang gegangen bin...
Jetzt weiss ich ganz genau: Das war nicht nur Umweg, das war auch sehr schade :D

Beim nächsten Mal muss ich übrigens das Kartenmaterial größer drucken :) Wenn es so auf dem Pferd wackelt, kann ich nur ganz schlecht kleine Karten lesen...

Meine Mitreiter sind bis zum holländischen Venhof geritten und haben sich dort abholen lassen.
Ich bin mit meinen dann noch weiter bis zur Vlodrop-Station


Vom Venhof bis zur Vlodropstation geht die Strecke fast komplett am Eisernen Rhein entlang.
Auch hier nur Sandwege oder auch mal ein Sand-Waldbodengemisch.

Die Strecke zwischen den beiden Stationen habe ich die Pferde fast vollständig durchtraben lassen.

Immerhin müssten das so etwa 4,5 Kilometer Trabstrecke noch gewesen sein.
Und anhalten wollten die Herren nicht. Ich war überrascht.


Um die lustige schiefe Hütte zu fotografieren musste ich natürlich anhalten :)
Den kleinen Waldsee habe ich auch zur kurzen Verschnaufpause genutzt.
Leider geben die Fotos natürlich nicht das eigentliche "Panorama" wieder.

Allerdings hatte ich hier schon die Befürchtung, dass ich nass werde, da eine nach Gewitter aussehende fiese Wolke aufzog. Die hat aber glücklicherweise nur angetäuscht.



Dann noch einmal über den Eisernen Rhein.


Hö??? da liegt ja was

Und im flotten Trab weiter Richtung Vlodrop-Station. Wieder über schöne, griffige, weiche Wege.

Da ich das letzte Stück ja grundsätzlich immer zu Fuß gehe, konnten wir hier auch gleich noch eine Fresspause einlegen.

Erst recht, weil ich auch schneller war als das Pony-Taxi....
Bin dann ein Stück weiter zur Station gegangen und habe dort gewartet. Schonmal abgesattelt.

War aber eine schlechte Idee, da dort wo ich mit den Pferden dann stand Insekten schon auf uns gewartet haben.
Anscheinend haben sich auch Ameisen dazu gesellt, denn die Pferde hatten am nächsten Tag überall Krusten an den Beinen, wo sie sich Stiche oder Bisse aufgekratzt hatten....
Und mich musste auch schnell noch was fieses ins Bein stechen...


Zuhause angekommen, konnte man auch immer noch einen Spurt einlegen, kann also so schlimm nicht gewesen sein :D


Fazit(e):
Unterkünfte klasse!!! 1A, wir kommen wieder :)
Pferde fit. Strecken haben uns auch sehr gut gefallen. Insgesamt etwa 70 Kilometer an drei Tagen.
Spät losreiten ist gemütlich :)
Wenn man vernünftig sattelt, rutscht auch das Pad nicht....
Taschen haben viele Kollisionen mit Bäumen, Sträuchern und sonstigen Hindernissen ausgehalten. Ohne Schäden!

Der Sattelgurt des Packsattels wird allerdings ausgetauscht. Dieser verteilt den Druck nicht vernünftig, sondern wie ich jetzt festgestellt habe nur auf etwa 2 cm Breite. Am dritten Tag war der Bereich hinter dem Gurt etwas dicker. Stürmer hat zwar keine Reaktion gezeigt, aber das wird dennoch geändert.

Bei Sancho hatte ich ein paar Tage vor dem Ritt natürlich noch Probleme mit dem Pad.... Das blöde Teil war richtig teuer gewesen und scheuert im Sommerfell im hinteren Bereich, weil dort ein Klettverschluss eher bescheiden eingearbeitet ist... Ich habe es zwar drauf gehabt, es durfte sich jetzt aber nach dem Ritt in eine Kiste verziehen und ich habe das ganze mal wieder im Do-it-yourself-Verfahren geändert. Funktioniert jetzt! Langsam aber sicher nähert sich die Ausrüstung den 100% :D

So, also Taschen wären innerhalb ner Stunde wieder gepackt... und wo gehts jetzt hin???????

Sonntag, 7. Juni 2015

Pfingstritt 2015 - Tag 2

http://www.wanderreitkarte.de/print/aa7f78b9cca811b399af5717567c53da.jpgNachdem wir dann am ersten Tag so freundlich aufgenommen wurden, konnte es frohen Mutes weitergehen...

Der zweite Tag ging dann zur Wanderreitstation Brüggen. Vorbei am Hariksee.
Hier haben wir dann notgedrungen nicht eingezeichnete Reitverbotswege führen müssen. Auch hier Kennzeichnung wieder nur von einer Seite des Weges.
Ich habe dann auch noch eine Abzweigung im Wald nicht gesehen und wir haben ein paar ungeplante Ehrenkilometer drehen müssen...

Schön war die Strecke dennoch, besonders gefallen hat mir der Teil oberhalb des Hariksees, mit schönen, weichen Graswegen.

Auch hier ist wieder die Reitrichtung Norden und unsere (geplante...) Strecke die schwer zu erkennende graue Linie:




Los ging es von Merbeck Richtung Molzmühle.
Hier war ich vor zwei Jahren schonmal und habe den Pfad, den ich gehen wollte nicht gefunden.
Diesmal haben wir ihn gefunden, aber standen auch erst mal wieder an einem Teich voller verwirrt dreinschauender Angler :D Warum macht man in solchen Momenten eigentlich keine Fotos? :D

Für alle die diesen Weg auch irgendwann mal suchen, man muss um das Gebäude herumgehen, an den Garagen vorbei und dort ist dann ein sehr kleiner, schmaler, aber echt toller Pfad.
Mit zwei Pferden geführt aber, muss ich sagen schon schwierig. Ich habe dann Sancho vorlaufen lassen und ihn hin und wieder daran erinnert, dass jetzt noch keine Fresspause gemacht wird obwohl es ins Maul wächst und bin dann mit Stürmer dahintergelaufen. Das habe ich auch später nochmal auf schmalen Brücken gemacht und das klappte wirklich gut.

Nur Wasser.... war diesmal der Punkt, wo ich hätte Stürmer erschlagen können. Mindestens dreimal hat er vor wirklich winzigen Rinnsalen, die über die Wege gingen die Notbremse gezogen. Einmal musste ich ihn dann auch los lassen.... Ist nicht so, als würde er das nicht von zuhause kennen...


Also der Pfad dann wieder zu einem breiten Waldweg wurde, haben wir kurz eine Pipi-Pause eingelegt und ein paar Fotos gemacht :) Und natürlich schnell was gefressen, wenn Frauchen sich schon rumdreht...


Bei der Überquerung des Knippertzbaches mussten wir dann über die zwei schmale Holzbrücken. Was ohne Probleme ging. Auch mit dem Packsattel war die Weite zwischen den Geländern gut zu machen.... Ohne zu zucken über Brücken gehen, aber wehe da ist ein bisschen Wasser auf dem Weg....


Über die Schomm ging es dann weiter Richtung Kartbahn. Auf der Lichtung daneben haben wir eine schöne Mittagspause gemacht. Vor zwei Jahren war es hier noch nicht ganz so zugewachsen, aber für eine Pause ist es hier immer noch sehr schön und trotz der Kartbahn recht ruhig.





Rehe haben wir auch ein paar mal gesehen.
Die haben etwa so geschaut, wie die Angler.




Weiter ging es. Schmale Waldwege und schöne Graswege. Nur am oberen Hariksee mussten wir über Asphalt und ein Stück über Schotterwege. Die sind für uns als von zuhause aus nicht gerade geländeverwöhnte Reiter aber vernachlässigbar :)


Interessant ist wirklich auch gewesen, dass uns auf sämtlichen Reitverbotswegen, die wir gehen mussten immer Leute angesprochen haben. Aber nie darauf, dass wir da gar nicht sein dürften. Immer nette Gespräche oder Hinweise auf die kommende Wegbeschaffenheit :D Oder auch "Euch fehlt einer.."



 An dem Tag habe ich allerdings zweimal neu gesattelt.... Irgendwie wollte das alles nicht so wie ich. Und das Pad hatte sich nach hinten verkrümelt. Wie auch immer das passiert ist.
Da ich beim ersten mal aber nicht das ganze Gepäck abgenommen habe, war das nix geworden und ich habe kurz drauf nochmal alles abgenommen und neu aufgelegt. Danach war allerdings gut. 



Noch so ein schmaler Weg...





Und dann die besagten Graswege.








Hier war dann auch der Zeitpunkt gekommen, wo wir von Fußgängern den Satz "Habter da einen verloren?" wirklich nicht mehr hören konnten.

Nicht, dass ich den nicht schon zuhause im Schnitt einmal die Woche höre...

Nach den 306sten ist der Witz nicht mehr witzig.

Haben ab da geantwortet, der Reiter wäre lästig geworden und wir hätten den da hinten im Wald verscharrt.... Alle haben mal gelacht und die Leute waren glücklich...


Bei Familie Keller in Brüggen angekommen (wo ich vor zwei jahren schonmal war) haben wir dann alle Viere von uns gestreckt und ne Pizza kommen lassen.

Meine beiden kamen auf der Wiese unter, die anderen zwei Pferde auf dem Paddock im Garten, direkt vor der Hütte, in der wir übernachtet haben.










Freitag, 5. Juni 2015

Pfingstritt 2015 - Tag 1

Nachdem meine Lieben sich ja im letzten Jahr mit dem gelben Schein vor der Arbeit gedrückt haben, konnte ich sie dieses Jahr dazu überreden mal wieder was zu tun :)

Pferde sind fit und fröhlich. Die Taschen gepackt.



Samstag morgen, Tag 1: wir lassen es ruhig angehen.... mal bloß nicht hetzen

Am Segelflugplatz Wanlo


Der Beeckbach
Von Zuhause aus, geht es erst einmal über heimische Wege auf zu neuen Gewässern.... ANNO 2015




Mit dem praktischen Falteimer kann man unterwegs auch die Tiere tränken. Wenn man denn hier in unseren Gegenden unfallfrei ans Wasser kommt und wieder zurück :)






Ahja... et jing übrijens in Richtung Merbeck zur Familie Küffen. Die schwach graue Linie war unsere Strecke. Reitrichtung Norden.
http://www.wanderreitkarte.de/print/73d4e99ccbe2cda054f9d7852f00a82d.jpg

 
Zwischen Grambusch Un Uekhoven haben wir dann aus Versehen ein paar Reitverbotswege mitgenommen... Allerdings stand immer nur von einer Seite des Weges ein Schild (????), so dass wir das erst beim Rausreiten sehen konnten. Filmarbeiten haben wir leider auch gesprengt... Kann ja keiner Wissen, dass die TV-Leute da gerade mitten durch den Wald turnen...



Am Schloss Tüschenbroich ging es auch vorbei.



Lange verweilen konnten wir dort leider nicht, denn auf zu den Graswegen war die Devise, da sich kurz vorher in einem kleinen Bach das Eisen eines der Pferde verabschiedet hatte. Aber alles sauber rausgezogen, so dass es ohne Probleme am Abend wieder angenagelt werden konnte.
Die ganzen Angler am Schlossteich haben auf jeden Fall sehr blöde geschaut...
Irgendwie können die Leute es nicht fassen, wenn da jemand mit Pferd kommt, eventuell nicht drauf sitzt, Gepäck dran hat und noch nichtmal Glitzer am Pferd.....
wirklich unfassbar :D








Foto an der Ulrichskapelle...

Wie schön, dass ich auch mal drauf bin :D












 Angekommen auf der Arsbeckerstraße, bei der Familie Küffen.
Sie betreiben einen Pensionspferdestall mit Reitschule.
http://www.reitanlage-merbeck.de/

Empfehlen wir gerne weiter!

Unterkunft war super, Essen war super, Leute super. Wie das so ist, hat man natürlich wieder viel zu lange am Abend da gesessen und gequatscht.
Das beste Schnitzel der Welt gegessen!! :)
 Meine beiden Ponys  hatten einen großen Paddock mit reichlich Heu zur Verfügung  und die anderen beiden Pferde bekamen auf Wunsch jeder eine Box.
Wie man sieht musste sich gleich einmal ausgiebig gewälzt werden :)
Da es allerdings am Abend kalt und windig wurde, hatte ich mich dazu entschieden Sancho die Back on Track Decke anzuziehen, die ich mit hatte, da er bei solch einem Wetter schonmal gerne Probleme im Rücken bekommt.
Die Decke war sogar am nächsten Morgen noch da :D


Und das Eisen kam auch wieder dran :)

Ein Notbeschlag vom Chef persönlich.
Gut, dass wir vorher noch passende Nägel mitgenommen haben!

Und auf die To-Do-Liste kommt: Mit meinem Schmied jetzt jedes Mal einen Notbeschlag üben :D Proben für den Ernstfall quasi.

Weiter ging es dann am Sonntag nach einem ausgiebigen Frühstück....













Mittwoch, 3. Juni 2015

Dülmener Wildpferdefang

Nach vier Jahren haben wir es endlich geschafft Karten für den Dülmener Wildpferdefang 2015 zu bekommen.

Eigentlich wollte ich hier lediglich ein paar Fotos davon zeigen.
Der Beitrag im WDR gibt aber Anlass dazu doch ein paar Zeilen zu schreiben.

Der Film ist hier in der Mediathek zu sehen (Quelle: WDR, am 03.06.2015).

Ja - das Einfangen ist naürlich auch Stress für die Pferde.
Ja - es können natürlich Unfälle passieren.
Ja - es ist natürlich möglich die Stuten zu sterilisieren.

Aber....

Wo sind die Tierschützer bei reiner Boxenhaltung, wo Pferde mindestens 23 Stunden am Tag in einem Käfig stehen, der im Verhältnis einem Gästeklo entspricht?
Wo sind die Tierschützer dort, wo wirklich viele - ich nenne es mal chronisch gestresste Pferde sind? Auf kleinen und großen Turnieren. Wo sehr oft der falsche Ehrgeiz der kleinen und großen Reiter zu Lasten der Tiere geht? Dort wo man wirklich das seelische Leid am Gesicht der Pferde ablesen kann und das TAG FÜR TAG und nicht nur für drei Stunden in einer großen Arena, wo den Tieren in begrenztem Rahmen sogar noch die natürliche Möglichkeit zur Flucht gegeben wird.
Wo sind die Tierschützer, wenn Kälber sofort nach der Geburt von der Mutter weggenommen werden, um den Milchkonsum der hiesigen Bevölkerung decken zu können?
Die Liste der öffentlich tolerierten Tierquälerei lässt sich wohl auch noch ein paar Stunden fortführen.

Selbstverständlich wäre die Sterilisation der Stuten eine Möglichkeit....
Dazu müssen die Tiere aber auch gefangen werden. Und in welchem Verhältnis steht es jedes Jahr 200 Tiere fangen und behandeln zu müssen in einem engem Zwangsstand anstatt 33 Jungtiere herauszufangen.
Wieviel mehr an Zeit-, Material- und Personalaufwand - Wer bezahlt das denn dann????
Was, wenn durch einen harten Winter oder ähnliches die Herde extrem minimiert wird? Dann gibt es keinen Nachwuchs und das wars mit unseren letzten wild lebenden Pferden. Haben wir dann was gewonnen? Ist die Sterilisation ohne Nebenwirkungen? Können davon nicht evtl. auch die Stuten sterben. Und dann ist im Zweifel kein Tierarzt mehr zugegen, wie in der Arena...

Das das Einfangen ein gesundheitliches Risiko für Mensch und Tier ist, steht außer Frage. Natürlich können Unfälle passieren. So wie offensichtlich vor zwei Jahren geschehen.
Komischerweise spricht keiner der Tierschützer mal davon, was denn alles durch nicht angeleinte Hunde so passiert "die doch nur mal spielen wollen" und von ihren Besitzern auf Koppeln gelassen werden oder im Wald frei laufen.

Schlussendlich bleibt auch zu sagen, dass die Tiere in der Arena, die auf den Rängen sitzenden Menschen gar nicht als große Gefahr wahrnehmen, wie von den "Experten" behauptet.
Wie man ja weiss - auch als Tierschützer - sieht ein Pferd nicht besonders tiefenscharf. Es kann also die einzelnen Individuen auf den Rängen gar nicht als solche wahrnehmen. Und wenn die Tiere gemerkt haben, dass diese amorphe Masse dort bleibt wo sie ist, interessieren sie sich recht wenig für die Ränge.Dies ist übrigens auch der Grund, warum aufmerksame (Reit-)Pferde bei einer Gruppe Spaziergängern vielleicht mal genauer hinschauen wollen, da sie entsprechend der Distanz nur die Umrisse der Gruppe wahrnehmen und diese Form mit nichts ihnen Bekanntem in Verbindung bringen können.
Entsprechend sehen auch die Wildpferde nur die bunten Punkte der gelben Regenjacken auf den Rängen. (Was war das denn bitte für ein Wetter am Samstag - bäähh!)

Hätten sich die demonstrierenden Tierschützer auch Karten gekauft, hätten sie einige spannende Dinge beobachten können.

Ein Pferd kann ganz genau sagen, wann vom Raubtier Gefahr ausgeht und wann nicht. (Siehe das Interview mit der zuständigen Försterin im WDR-Beitrag oder auch Afrika-Dokus im Fernsehen, wo ganz oft Löwen nur einige Meter von der Zebraherde entfernt liegen, weil gerade keine Gefahr von ihnen ausgeht.)
So kam es immer und immer wieder vor, dass die Stuten aus Neugier den Fängern so nah kamen, dass sie diese wieder verscheuchen mussten oder Tiere auch bis zum Hengststall mitliefen.
Die Erfahrenen Stuten stellten sich teilweise quasi schon von alleine vor die Tore des Stutenpaddocks.
Stressgesichter, wie man sie ansonsten jede Woche auf Turnierplätzen sehen kann, habe ich bei den einzelnen Tieren kaum gesehen.

Der professionelle Umgang der Fänger sei hier auch erwähnt. Also ich habe schon oft genug Leute gesehen, die mehr Probleme hatten ihre domestizierten schweine teuren Pferde von der Box zum Putzplatz zu bringen, als diese Männer die Wildlinge einmal durch die Bahn zum Hengsstall.
Wo die Fohlen übrigens dann auch sehr ruhig standen. Zwar aufmerksam waren, aber wenn ein Pferd anfängt zu grasen ist da kein echter Stress. Denn beim Grasen muss das Pferd den Kopf tief nehmen, wodurch es seine Umgebung nicht mehr so gut beobachten kann. Ein Pferd in echter Alarmbereitschaft fängt entsprechend nicht gemütlich an nach Gras zu suchen oder noch Rangstreitigkeiten auszumachen oder aber sich mit dem Hinterhuf am Ohr zu kratzen, so wie ich es beobachtet habe.
Allgemein können sich viele vom Verhalten der Männer gegenüber der Fohlen mal ne große Scheibe abschneiden. Es herrschten Ruhe und Können vor. Möglichst schnelles Zugreifen und herausfangen aus der Herde und dann Geduld. Wirklich ganz toll!!!

Das Herden übrigens hin und wieder von Raubtieren angegriffen werden ist auch völlig normal und gehört zu ihrer Natur.
Interessantes habe ich dazu in dem Buch von Jaime Jackson "Paddock Paradise, a guide to natural horse boarding" gelesen. Sehr interessant übrigens. Hier rät der Autor sogar dazu über Lautsprecher hin und wieder Raubtiergeräusche einzuspielen um die Tiere quasi im Kopf fit zu halten. Gut - ob man das jetzt zuhause umsetzen muss... meine Pferde haben auch so genug Außenreize.

Was ich noch beobachtet habe, war die natürliche Gangveranlagung. Ich habe alle Seitengänge mal in natürlicher Form gesehen, klare Gänge, schwingende Rücken. So sieht das aus, wenn der Mensch seine Finger mal nicht im Spiel hat! Allein die Bemuskelung der Tiere lässt erkennen, was der Reiter doch so alles kaputt machen kann und wie es auszusehen hätte....

Ach ich hätte so viel noch dazu zu sagen, will es aber nun dabei belassen und lediglich kurz zusammenfassen:

Ja - natürlich ist das Einfangen Stress für die Tiere. Es ist aber immer noch die schonendste Variante den Herdenbestand zu kontrollieren. Und auch die Form eines großen Spaektakels finde ich nicht verwerflich, denn irgendwie muss der Erhalt dieser Tiere ja auch finanziert werden! Auch wenn sie sich selbst überlassen werden, das Areal, welches ihnen zur Verfügung steht muss unterhalten werden. Sonst wären die Flächen schon längst Bauland geworden... Um Innzucht zu vermeiden müssen nicht nur die Junghengste raus, sondern auch hin und wieder andere Deckhengste eingesetzt werden - kostet auch. Und noch ganz viele andere Kostenquellen, die man als Außenstehender gar nicht so erfassen kann.

Und irgendwann bekomme ich auch so einen ;)
Für mich ist diese Veranstaltung keine Tierquälerei.
Es wäre natürlich am schönsten wenn man gar nichts machen müsste - klar - aber das ist hier leider nicht mehr möglich.

Und jetzt ein paar Fotos:









Natürlich kommen auch solche Szenen vor. Wer aber schonmal selbst Hühner oder so fangen musste - meint ihr, das sieht dann besser aus??? Was man hat, hat man. Zupacken, kurz, knapp und fertig. Statt lange hinterherzuhetzen und es dann aus lauter Erschöpfung "sanfter" einfangen zu können.
Szenen die man manchmal beim Verladen von Pferden sieht, sind viel schlimmer und besonders von erheblich längerer Dauer!!! Pferde und Fänger sind übrigens alle unverletzt geblieben. Blaue Flecken ausgenommen. Man beachte die Herde im unteren Bild!




Was die Medien dann aber nicht zeigen ist sowas:

Ruhe und Geduld.



und der wohl außergewöhnlichste Junghengst, der gefangen wurde :)



Besonders schön fand ich auch das:

 Wo ist die Mama?
 Schwupps....
schließlich sollen die Fänger ja auch nur aufpassen, dass keins raus kommt. Von rein war nie die Rede :)


Wann sieht man Pferde mal so laufen?


Für die Stuten geht es wieder nach hause.

Und für die kleinen Hengste zur Versteigerung.