Wie ihr euch denken könnt, bin ich wieder op jöck. Ist halt ne Sucht - machste nix dran...
Diesmal wurde als Ziel auserkoren meine liebe Freundin Anna in Aachen zu besuchen.
Da ich kurz mit dem Finger auf der Landkarte verrutscht bin, habe ich auch noch einen kleinen Schlenker über Kalterherberg gemacht.
Also alles zwischen Tür und Angel fix gemacht und ab dafür.
Sancho hat eigens eine neue Satteldecke bekommen, einen Woilach der schweizer Armee und Stürmer einen neuen Sattelgurt. Der Alte war furchtbar und hat im Oktober fast Druck verursacht, da dieser so gearbeitet war , dass die Gesamte Last über ein dünnes Gurtband getragen wurde. Das Restmaterial war anscheinend nur zu Dekozwecken mit angenäht...
Wer macht denn sowas oder auch: Wer hat sich denn dabei nix gedacht????
(Da ich gerade die Karte nicht richtig generiert bekomme, folgt die Übersichtskarte später)
Es geht mal wieder von zuhause los :)
Richtung Stetternich. Letztes jahr bin ich in zwei Tagesetappen rechts ums Loch herum gegangen mit Zwischenstopp in Bedburg. Diesmal gehe ich westlich des Braunkohletagebaus auf Direktstrecke bis dort.
Die Tour hat etwa 34 Kilometer.
Zunächst geht es durch Keyenberg auf noch heimischen Wegen, durch das zukünftige Abbaugebiet.
Hier verändert sich jetzt auch immer mal wieder die Gegend, da Keyenberg demnächst abgerissen wird. Entsprechend wird hier seitens der RWE vorbereitet und seitens der Bürger alles stehen und liegen gelassen. zumindest so nach und nach.
Entsprechend muss ich ein Stück weiter die Niers entlang, als ich ursprünglich wollte, da mir Bagger im Weg stehen.
Hier sieht man auch wieder die Spuren des Tagebaus. Die alte Allee am Sportplatz wurde bereits abgeholzt und die Stümpfe gegen Neuastrieb versiegelt :(
Immerhin kann ich hier dadurch bequem aufsteigen... Naja, die großen Bäume waren schöner.
Da ich ja nun Zeit genug habe und es am ersten Tag gerne ruhig angehen lasse, dürfen die Ponys viele Pausen machen - so gefällt das.
Misstrauisch schaue ich die erste paar Stunden immer mal wieder gen Himmel, viele Wolken sind unterwegs, aber es bleibt trocken und die Temperaturen sind angenehm.
Und Bilder mit so einem Himmel sind eh viel schöner :) Davon abgesehen habe ich aus dem letzten Oktober gelernt und meine Segeljacke nicht nur gewaschen vor dem Ritt, sondern auch nochmal neu imprägniert ...... lernfähig.... ausbaubar...
Weiter schlängel ich mich durch Unter- und Oberwestrich über das was man hier so als Feldwege bezeichnet (Schotter....) bis Holzweiler.
Die Planung der ersten Strecke war schon was länger her..... merken: dranschreiben, wenn man sich bei bestimmten Wegpunkten was ungewöhnliches ausdenkt :D
Wie mir später einfiel, wollte ich (Bereich rote Markierung) die Bundesstraße dort überqueren und auf die andere Seite.
Wäre etwas weiter vorne auch kein Problem gewesen, dort wo ich es mir eingetragen hatte, war allerdings dichter Bewuchs.... Mist....Also habe ich einen unnötigen Schlenker machen müssen und bin noch ein Stück Landstraße entlang um so die Bundesstraße zu überqueren.
Der Normalfall wäre hier eigentlich: eine halbe Stunde reitet man darauf zu: in dieser Zeit sieht man maximal fünf Autos. Die vier Minuten, die man dann auf der Straße verbringen muss: 5 Autos, 4 Laster zwei Radfahrer und fünf Trekker.
ABER ich hatte Glück, lediglich ein Fahrzeug musste mich überholen..... seeeeehr ungewöhnlich :D
Mein Umgang mit Handpferd und auch Stürmer selbst an Handpferd sind mittlerweile geübt genug, so dass solche Situationen problemlos zu meistern sind.
So konnte ich mich die ganze Zeit fragen, was ich mir dabei gedacht hatte, bis es mir irgendwann einfiel... Beim nächsten Mal: Zettel....
Mit dieser Passage nähere ich mich den schöneren Wegen :)
Vorbei an den bekannten "Kunststoff-Motten"...
Im Dunkeln bestimmt ein gruseliger Anblick, könnte ich mir vorstellen :)
Schon jetzt geht mir meine Feldflasche auf den Nerv - ich beschließe, dass das für sie die letzte Tour war!! Nicht aufgehen, nicht zugehen, Öffnung zu groß für mich. Die Tasche davon löst sich auch auf - und überhaupt....
Soll unsere Laune nicht trüben - den Pferden ists eh egal, die stupsen mich ohnehin immer am liebsten an, wenn ich die Flasche gerade ansetze, so dass im Laufe des Tages eh der größte Teil des Inhaltes meiner Dusche dient.... Damit ich auch ja immer frisch bleibe....
Nun beginnen größtenteils Graswege. Zu diesem Weg gab es links des Gebüsches auch noch einen Parallelweg, auf den ich rüber müsste um später die Brücke nach Titz hin unterqueren zu können.Ich musste natürlich die unpraktischste Querung wählen, nur um später festzustellen, dass ich den schönen Grasweg bis zur Brücke hätte durch reiten können und es noch viel gemütlichere Querungen gab - stattdessen bin ich dann über den kaputten, verschrotteten, teils geschotterten links laufenden Weg.... Typisch. In meinen Karten vorgemerkt, werde es in die Internetkarten übertragen....
Dann hinter der Brücke.... der Blick auf die Sophienhöhe... DAAAAAA müssen wir heute noch hin.
Ist dem total egal.... läuft fleißig und rempelt mich nicht mehr ganz so häufig mit den Taschen an.... Den kaputten Reißverschluss hatte ich ja auch gerade erst repariert. Stabiler ;)
Bei einer weiteren Fresspause für die Ponys und Knoppers-Pause für mich, kann ich einen Vogel bei der Jagd beobachten. Sogar ein halbwegs scharfes Foto gelingt mir.
Nun kommen bis zur Sophienhöhe fast nur noch Graswege, hier traben und galloppieren wir entlang.
Mit dem Ergebnis, dass mir hier irgendwo ein Handschuh (NATÜRLICH einer von den Teuren - erklärt sich von selbst) aus der Tasche fällt...
Als ich es merke, reite ich nicht mehr zurück. Werde schauen ob er vielleicht immer noch irgendwo dort liegt... Habe ja noch ein billigeres, dünnes Paar dabei für den Fall... Dabei wollte ich doch eigentlich nur die Flasche entsorgen. Und das nach dem Ritt....
So geht es an Titz und Ameln vorbei.
Noch ein Fresspäuschen.... dann komme ich hinter Güsten an den Fuß der Sophienhöhe.
Die Bäume präsentieren sich herrlich im Frühlingskleid.
Hier treffe ich eine Spaziergängerin mit ihrer Enkeltochter, die mich fragt, was ich denn mache und wo es hingeht. Als ich ihr sage, dass ich bis Kalterherberg runter reite, ernte ich als Antwort ein völlig ehrliches
"Aaach kraaaasss!"Das kam so aus dem tiefsten Inneren, dass ich immer noch schmunzeln muss, wenn ich daran denke:)
Nur noch über die Brücke.
Dahinter ein Landwirt, der gerade sein Feld verlässt und in einer Abzweigung wartet, bis ich vorbei bin - wie ungewohnt - das muss die Sonne sein :)
Über ein paar Reitwege im unteren Bereich der Sophienhöhe geht es dann in Stetternich rein.Noch ein bisschen flotter Trab ist hier auf dem schönen Boden möglich.
Da Sancho allerdings müde ist, gehen wir doch fast nur Schritt.
Nachdem ich ihm auch verspreche, dass es nun wirklich nicht mehr weit ist, bleibt er auch nicht mehr stehen und versucht zu schlafen :)
Mein Quartier für diesen Tag ist der Crea-Hof der Familie Botte, wo sehr auf das Wohlergehen ihrer und meiner Tiere eingegangen wird. Eigentlich ein Hundezentrum mit ein paar eigenen Pferden. Alles ist top gepflegt und wirklich auf die artgerechten Ansprüche der Vierbeiner ausgelegt. Ganz toll. Ich habe einen super Schlafplatz, genieße ein schönes Essen und lange Unterhaltung mit der Familie. Zudem immer ein Hund in der Nähe, der sich bereitwillig von mir kraulen lässt :) wie entspannend.
Meine Ponys teilen sich, wegen der vorherigen Überschwemmung der Wiesen eine riesengroße Box. Ich hätte sogar zwei haben können, da Sancho dann allerdings nicht von der Trennwand weggeht (Boxenhaltung hat er ja nie kennengelernt bei uns) und die Boxen wirklich groß sind, haben sie zusammen in einer übernachtet. Die familieneigenen Pferde haben alle große Offenställe und stehen in Gruppen zusammen.
Vielen Dank für Alles, liebe Familie Botte!!!!
Und ne Ziege gibts auch, also fast wie zuhause :)
