Freitag, 27. Mai 2016

Ab in die Eifel - Tag 3 - Ohje....

So... zweiter Versuch... beim letzten Mal ist mir der gesamte Beitrag abgestürzt beim Veröffentlichen....
*knirsch*

Also der tag drei startet bei Sonnenschein und einem guten Frühstück bei Mutti.
Danach geht es wieder nach Derichsweiler.
Aber Ohje.... mein Reittier mag sich kaum bewegen. Die Nacht war kühl und auf der Wiese gab es leider keinen geschlossenen Unterstand. Ich hatte überlegt ihm am Abend die Decke anzuziehen - entschloss mich aber dagegen, weil diese Elastikdeckengurte bei Sancho so schlecht halten und die Decke gerne verrutscht... ich Rindvieh!!! Was könnte ich mir in den Hintern treten, ich weiss doch, dass der Dicke da empfindlich ist, schon seit Jahren.... Ab nun auf jedem Wanderritt Abends die Decke an und ich schaue nach einem ganz alten, nicht elastischen Gurt ...


Ich nehme die Tierchen erst einmal mit zum Hof und lege Sancho die Back on Track- Decke auf.
Nach einer halben Stunde führe ich ihn nochmals über den Hof. Es ist Besserung eingetreten, also scheint es eine Verspannung zu sein. Ich entscheide mich nicht abzubrechen, sondern weiter zu gehen, denn die Strecke heute ist etwas kürzer. Gehe allerdings den Tag komplett zu Fuß.

An diesem Tag geht es vom Haflingerhof in Derichsweiler bis zur Wanderreitstation der Familie Jansen in Raffelsbrand.
Etwa 20 gemütliche Kilometer liegen vor uns.













Ich gehe in Derichsweiler los bis zum Waldrand und melde mich dort bei Doris um Bescheid zu geben ob ich zurück gehe oder weitergehe. Die drei vom Haflingerhof wollen mich heute ein Stück begleiten und haben morgens ihre Hänger nach Raffelsbrand gebracht.

Sie reiten los, als ich anrufe, denn sie sind ohnehin schneller als ich. wir gehen ganz gemächtlich, was Stürmer - dem Nähmaschinchen - natürlich erst mal so gar nicht in den Kram passt.



Es geht ab jetzt fast nur noch durch den Wald.
Mit den Wegen zu Anfang hat Sancho so seine Probleme, denn die bestehen im Prinzip aus großen aufgeschütteten Steinen in einer Dreckmatrix... Also nix, was man so wirklich Wanderweg nennen könnte. Die extremen Unebenheiten machen ihm erst mal zu schaffen, nach kurzer Zeit allerdings verschwinden die großen Steine und es kommt erst mal Matsch. Wie schön, dass ich Stürmer vorlaufen lassen kann, so komme auch ich trockenen Fußes daran vorbei.... denn der Matsch ist natürlich auf der mittlere - meiner Spur... normal...




 An dem kleinen Kapellchen im Wald "Sankt Matthias Bildstock" mache ich die erste kleine Pause und treffe hier die drei Derichsweiler.




Wir gehen ein Stück gemeinsam und ich stelle fest, dass wir doch gar nicht sooo langsam unterwegs sind... nur langsamer als sonst :D Meine Rennsauerbraten...



Kurz drauf trennen wir uns schon wieder, denn ich gehe geradewegs zur Schevenhüttenerstraße runter, die anderen wollen einen Gang höher schalten und machen eine kleine Schleife. Auf der Talsperre wollen wir uns wiedertreffen.



Ich gehe einen sehr steilen Weg aus Magerbeton herunter. Absolut kein Problem für die Pferde, die Duplos geben einen unglaublich guten Halt! Ich bin begeistert. Mit normalen Eisen hätte ich hier wirklich verdammt aufpassen müssen..
Unten an der Straße nehmen wir den kleinen Grasweg und ich wundere mich noch, warum hier ein paar Äste den Weg versperren... weiter oben weiss ich warum... Schweine haben die gesamte Wegtrasse umgemacht, es sieht aus, als wäre da ein Pflug durch gegangen - bekanntlich sind es ja immer die Reiter die die ganzen Wege kaputt machen...

Füße heben ist angesagt, was Sancho anscheinend sehr gut tut. Nach dieser Passage läuft er wieder ein wenig besser. Den Sattel habe ich nicht ganz fest gemacht, so dass dieser den Rücken massiert.

 So wie ich es immer auch auf dem letzten Wegstück machen, ob zuhause oder unterwegs, den letzten Kilometer gehe ich grundsätzlich zu Fuß.

Wir gehen weiter Richtung Wehebachtalsperre.
Ich mache an einer Bank noch kurz eine Pipi- und Trinkpause und entledige mich meiner Weste. Es ist wirklich recht warm! Ich gehe weiter und suche meine Karte - Mist, die muss ich an der Bank verloren haben - Also die paar hundert Meter wieder zurück...  Hier sitzt bereits ein Paar mit Hund, die ich vorhin schon überholt habe... Er hatte sich schon gewundert, wer denn hier die Karte verloren hat.... Ja ne ... Klar, kann man sich auch nicht denken, wenn man vorher von jemandem überholt wurde, der Gepäck am Pferd hat und Wasserflasche und Wanderschuhe an hat... wer das wohl sein könnte. Ich rupfe im meine Karte aus den Händen - er meint er müsste sie weiter in aller Ruhe studieren und nicht hergeben - und gehe wieder meines Weges.

Als ich um die Ecke biege, kann ich von oben bereits die Talsperre sehen.

Ein paar Spaziergänger machen netterweise ein paar Fotos von uns... Darunter auch das Modell kotzendes Pferd.

Sie fragen mich was ich mache und wo es hingeht und finden das ganz toll und freuen sich :D
Zum Schluss möchten auch sie noch ein Foto für ihr Urlaubsalbum haben .... So schnell macht man Menschen eine Freude... wie einfach.







Wird man normalerweise (zumindest bei uns) als Reiter eher misstrauisch beäugt, so freuen sich die Leute, wenn man Taschen drauf hat und gemütlich durch die Gegend gondelt....

Ich rufe mal meine Mitreiter an, die mich schon längst eingehalt hätten haben müssen.... Haben sich vertan ... sind unterwegs :D







Hinter der Talsperre huschen wir wieder in den Wald und gehen dort erst mal ein relativ steiles Stück hoch. Auch das tut Sancho gut... oben angekommen müssen erst mal ein paar Grashalme dran glauben und ich brauche dringend ein Sauerstoffzelt :D
Aber etwas Wasser tuts auch.... ich verfluchte wiedermal die dämliche Flasche...








Durch den Wald geht es weiter und weiter bis runter zum Roten Wehebach.

Der Weg da runter ist teils wieder mit einer Magerbeton-Schotter-Kombination befestigt.... kein Problem für die Ponys. Wieder bin ich begeistert von dem neuen Beschlag.









Faxen können wir auch schon wieder machen.



Kurz bevor ich den Wehebach überquere und in Richtung Raffelsbrand gehe, mache ich auf dem Wegweiserstein einer Kreuzung etwas über eine halbe Stunde Pause. Die Ponys gehen sofort in ihren Ruhemodeus (sogar Stürmer) und schlafen ein wenig.

Es stört sie auch nicht, als eine Frau mit einem gescheckten Isländer aus dem Gebüsch kommt und über die Forstwirtschaft schimpft, die in diesem Jahr auch noch die letzten Wege völlig kaputt gefahren haben und diese auch nicht im Ansatz wieder herstellen. Kurz witzeln wir darüber, dass das doch immer die Reiter sind, die die Wege kaputt machen. Sie hat auch meine Mitreiter gesehen. Weiter oben im Wald... Naja, man trifft sich ja später am Hof.








Sogar Stürmer macht jetzt ein Schläfchen und stützt seinen Kopf an mir ab. Ich muss aufpassen :)
Ich mache in der Zeit ein paar Fotos vom schönen Himmel :) und von den Ponys.




Und weiter gehts. Über den Wehebach. Dort können die Ponys noch etwas Gras rupfen und weiter geht es bergan.... Ich glaube ich wähle den falschen Weg, denn nach ein paar metern liegen so viele kleinere Baunstämme herum, dass man ordentlich die Füße heben muss. ichshciene einen alten Forstweg erwischt zu haben.

Wir kämpfen uns nach oben. Die Ponys gegen die Steigung ich zusätzlich gegen die ganzen Hindernisse, die natürlich fast nur auf der Mittelspur liegen... wie immer, die bleibt für die Führperson übring. Hechelnd (also zumindest ich) kommen wir am Ende der Schneise auf einem ebenen Grasweg aus... Hier kann ich kurz zusammenbrechen und die Pferdchen können grasen. Als mein Körper seinen gesteigerten Sauerstoffbedarf gedeckt hat und ich ihm etwas Flüssigkeit zugefügt habe, kann es weiter gehen.



Es ist nicht mehr weit bis zum Ziel und die Wege sind eifeltypisch geschottert.

Kurz vor Raffelsbrand sehe ich eine Gruppe Reiter aus dem Wald kommen. Ohne Brille erkenne ich sie aber nicht genau.

Ich gehe weiter zum Hof und werde schon an der Straße von den freundlichen Hunden und dann auch von der Familie Jansen begrüßt.

Von meinen Mitreitern keine Spur. Waren wohl doch andere. Ich mache die Pferdchen fertig. Währenddessen schubbert Stürmer sich mit Genuss am Anbindebalken.... sowas praktisches.
Als dann die Pferdchen auf der Wiese (eingedeckt....) Gras und Heu mümmeln kommt auch das Team Derichsweiler ums Eck. Sie hatten sich verritten und weil sie mit Handy navigiert haben auch noch die Akkus leer gehabt. Zu allem Elend ist auch zum Schluss noch ein Pferd gestürzt und die Reiterin musste ins Krankenhaus gebracht werden. Wir satteln schnell die Pferde ab und stellen sie in die Hänger. Rufen beim Arzt an und ab gehts die Post für die drei.
An dieser Stelle gute Besserung!

Darum navigiere ich lieber mit Karte statt über das Handy, denn die Akkus schaffen das vielleicht einen ganzen tag, aber wenn ich dann wirklich mal telefonieren müsste um einen Krankenwagen zu rufen oder sonst was - dann sind die Teile leer. Dieses Risiko will ich ganz besonders nicht dann eingehen, wenn ich ohnehin alleine unterwegs bin.

Ich lasse den Abend auf der Terrasse und in der Küche der Familie Jansen ausklingen und bekomme noch ein paar Routentipps vom "Kartenchef" :)
Danach falle ich friedlich ins Bett. Sancho habe ich auch noch den Woliach übergeworfen. Morgen früh werde ich entscheiden ob es weitergeht oder nicht. Sancho hat sich zwar über den Tag stark gebessert, aber da ich morgen etwa 36 Kilometer vor mir habe muss Sancho wieder ganz normal gehen.

Wir werden sehen....







Mittwoch, 4. Mai 2016

Ab in die Eifel 2016 - Tag 2 - Wie das duftet!

Der zweite Tag bricht an.
Ich habe gut geschlafen und die Sonne scheint.



Nach einem herrlich ausgedehnten Frühstück für die Ponys und mich, mache ich mich ans satteln.

Cleopatra beobachtet das Geschehen aus der Nachbarbox und wärmt sich dort in der Sonne auf. Die Ziege ist alt und die Nacht war wohl doch recht kühl, so dass sie am Morgen erst mal eine Decke aufbekommt und sich später in die Sonne stellt.
Nebenbei kann man so schauen, ob nicht hier und da doch noch das ein oder andere Lekkerli aus meiner Tasche "fällt".
Rein zufällig natürlich.








Hier die Übersichtskarte meiner Strecke.
Die Route ist wie immer relativ schlecht zu erkennen.
In der Vergrößerung wird sie als grau hinterlegt besser sichtbar.

Es geht heute Richtung Düren und damit an den Fuß der Eifel.

An diesem Tag sind es etwa 27 Kilometer Wegstrecke im Flachland :)


















Ich schwinge mich auf den Pferderücken und mache mich auf in Richtung Ortsausgang. Der Tag ist wirklich herrlich und ich schauen so durch die Gegend.
Hinter der Kapelle zum Heiligen Wendelinus möchte ich links in den Wald abbiegen... Verpasse vor lauter Herumgeschaue aber erst mal die Abzweigung :D

Aber nur um 20m...





Über einen Weg, von dem rechts und links noch ein paar Gebäude (unter anderem ein schöner Stall) stehen, geht es in den Wald am südlichen Fuß der Sophienhöhe.










Hier gibt es parralel zu den Wegen teilweise sogar auch schöne Sandreitwege. Leider hat derjenige, der die Schilder angebracht hat, diese jeweils auf den Innenseiten der Bäume angebracht :D So dass man als nicht Ortskundiger hier dann doch eher ein "Quereinsteiger" ist....

Ich entdecke ein Stück weiter eine Rodelbahn - top, das merke ich mir, falls es irgendwann mal wieder Schnee gibt :) (Foto unten rechts)

Danach geht es ein Stück über offenes Feld. Rapsfelder um genau zu sein. Wie herrlich das duftet! Ich würde mich am liebsten drin wälzen - sähe nur komisch aus - darum lasse ich es.


Hier kann ich auch wieder Vögel bei der Jagd beobachten. Zum ersten Mal sehe ich hier zwei solch großer Vögel, die sich zusammen auf einen Aussichtspunkt setzen. Ohne dass der eine den andere verscheucht.





Weiter geht es wieder ein Stückchen durch ein Wäldchen.
An einer schönen Schutzhütte vorbei.
Leider steht hier ein summendes Elektrizitätsirgendwasverteilerdings, was die schöne Idylle etwas stört.
Ich überquere die Bundesstraße und steige an der Barbarakapelle wieder auf.
Ab hier wird es eine ganze Zeit übers offene Feld gehen.
Ich durchquere Oberzier, wo beide Pferde meinen unbedingt an den Ortseingang kacken zu müssen.... Immerhin steht hier ein Bauernhof und ich kann die HInterlassenschaften unter eine Hecke schieben. Typisch - glaube die machen das mit Absicht....
Hinter Oberzier ist das Feld erst mal nicht so schön. Hauptsächlich stehen hier Oberleitungen... Naja... irgendwie muss ich ja zum Ziel kommen.

Ich weiche etwas von meiner geplanten Strecke ab, zugunsten von Graswegen :)


Hier komme ich auch an diesen herrlich blühenden Atompilzen vorbei :)





Wir drei überqueren die Bahntrasse auf Höhe Köttenich und wandern weiter richtung Rur.


Das hier Reitverbot ist, versteht sich von selbst. Ist ja typisch. Ich gehe also diese Passage zu Fuß, da es hier keine Alternative gibt. auf der anderen Rurseite ist leider kein freigegebener Weg und ohnehin hier keine Möglichkeit zur Querung.
Ich mache eine Pause  auf der Wiese, wo ich mich selbst auch mal auf eine Bank setzen kann und reibe meine Vierbeiner mit Insektenmittel ein. Denn diese sind heute unterwegs und nerven.

Ein Stückchen weiter ist die Uferböschung so flach, dass ich die Ponys dort trinken lassen kann. Zumindest Sancho, Stürmer hat es ja nicht so mit fließendne Gewässern.
Als ich wieder Richtung Weg gehe, renne ich fast einen Radfahrer um, den ich auf dem halbschattigen Weg erst spät gesehen habe.
Nix passiert, alles gut. Genug Platz für alle da.



Dann kann ich die Rur überqueren und habe auf der anderen Seite freie Wege.
Graswege, wie fein.



Und Rehe sehe ich.


Der eigentliche Wanderweg hat noch einen parallel laufenden Weg, der näher am Wasser vorbei geht.

Der Weg ist nicht in den Karten. Ich sehe ihn schon ganz zu Anfang, wähle ihn aber erst nicht, da ich mir nicht sicher bin, ob er nicht irgendwann einfach endet. Das tut er nicht und ich kann dort runter reiten und ihn bis zur Autobahnunterführung noch genießen.


Hinter der Autobahnunterführung muss ich einen Umweg gehen. Der eigentliche Weg ist komplett gesperrt um anscheinend neue Leitungen zu verlegen.... mmmhhhh doof. Ich kann aber noch ein Stückchen weiter die Rur entlang und dann über einen schönen Grasweg wieder zurück auf die Route.

Wir gehen an Hoven vorbei, wo mich wieder begeisterte Spaziergänger ein Stück begleiten.
Auf der Höhe von Echtz legen wir noch eine ausgiebige Fresspause ein und ich versuche später über einen Holzstapel wieder aufzusteigen. Ein sehr gruseliger Holzstapel.... dauert etwas, bis das Pferd sich auch dazu entscheidet stehen zu bleiben...



Über Graswege geht es nun bis Derichsweiler, bei immer noch herrlichem Wetter.

Bei Konzen müssen wir noch eine Bundesstraße über- und eine Bahntrasse unterqueren.
Viel befahren, blöde Ecke. Aber die Ponys stehen wie eine eins und warten auf mein Kommando.


Kurz vor Derichsweiler können wir noch einen Halt an einem kleinen Bach machen.

Stürmer traut sich sogar hinein und trinkt ein wenig.
Wow.... doch so viel Durst? :)


Dann erreichen wir den Haflingerhof Derichsweiler, wo die Ponys eine Wiese beziehen.
Ich übernachte bei meiner Mutter, die in der Nähe wohnt und wir gönnen uns ein dickes Schnitzel mit Pommes :)