Freitag, 13. Januar 2017

Ab in die Eifel Tag 5 - Echt jetzt? Schneeeee????

Der fünfte und letzte Reittag beginnt mit: lieber nochmal umdrehen.
Es regnet und regnet und regnet. Fing ja schon gestern Abend an, als ich vom Essen wieder kam.
Gut, dass die Ponys einen schönen Paddock mit Unterstand haben.
Wiederwillig stehe ich auf und gehe erst mal schauen wie es den Vierbeinern geht. Gucken mich aus ihrer Hütte an. Haben schon eine riesen Ladung Heu bekommen heute Morgen, die gemütlich gemümmelt wird. Den Woilach nehme ich wieder ab und hänge ihn zum trocknen auf, denn Sancho hat, wie er das immer gerne tut, mal wieder draußen im Regen gestanden. Die beiden Decken haben aber die Nässe abgehalten. Ich denke über eine dünne Regendecke für die Pappnase nach....

Ich vertrödel den Morgen beim Frühstück und vertraue darauf, dass der Wettergott mir dann gnädig ist und die Sonne rauskommt. Kalt ist es auf jeden Fall. Aber der Ort heisst ja auch aus gutem Grund Kalterherberg!

Ich trage mich in Anjas Gästebuch ein und sie hat sogar das von 2008 rausgesucht. Hier waren wir das erste Mal da gewesen. Auf unserem ersten Wanderritt :)
Ich blättere eine Seite nach vorne und finde dort einen Eintrag von einem guten Freund, der leider schon vor Jahren an Krebs verstorben ist...




Es nieselt noch ein wenig und ich mache die Ponys fertig.
In der Zwischenzeit rollen Hänger auf den Hof, aus denen Isländer geholt werden.
Ihre Reiter brechen vom Riutzhof auf einen (ich meine) viertägigen Wanderritt durch die Eifel auf. Das Wetter ist mäßig, aber der Männertrupp hat gute Laune.

Ich verabschiede mich vom Ruithof und breche Richtung Aachen auf. Dort ist die Endstation der Tour bei meiner lieben Freundin Anna.




Die Route ist wie immer eingezeichnet und leider nur mäßig zu erkennen....









Es ist kalt, aber es regnet nicht mehr als ich aufbreche...
Danke lieber Wettergott!

Es geht ein Stück durch Kalterherberg um dann noch kurz den Blick über die Eifel zu erhaschen..








 .. und dann erst mal im Wald zu verschwinden.



Ein Stück weiter kreuzen wir drei die Vennbahn.
EIne ehemalige Eisenbahnstrecke, die vor einiger Zeit zu einer schönen Radstrecke umgebaut wurde.

Stürmer ist zu Scherzen aufgelegt :)

 Wir müssen am Kloster Reichenstein ein kleines Stück an der Landstraße entlang und unterqueren das alte Viadukt auf dem nun oben die Vennbahn liegt.




Dahinter geht es dann rechts ab Richtung Mützenich.
Ich entscheide mich nicht die Landstraße noch weiter zu gehen und nehme den ersten, statt dem hinteren Weg... Es geht einen schmaleren Wandweg parallel zur Vennbahn steil hoch... Naja Haflinger sind ja aus Österreich, die müssen ja klettern können. Auf dem Radweg steht eine Familie, die sich über die Ponys sichtlich freuen und nett grüßen.


Oben kommen wir mitten auf einer Wiese aus....
Upps... Ich sehe aber den Weg, den ich eigentlich geplant hatte.

Nach einer kurzen Zwischenmahlzeit geht es weiter.

(Stürmer ist hier übrigens nicht an Sancho festgebunden, der Strick ist nur locker ums Horn gelegt.)




Wir gehen über geschotterte und asphaltierte Feldwege am Reitverein Mützenich vorbei Richtung Eifelblichk Mützenich 'Steling'.

Und es kommt die Sonne raus :)
Kurz, aber sie war da!!
Hier das Beweisfoto.




Der Eifelblick selbst ist herrlich mit Narzissen gesäumt, die fleißig blühen.

Wirklich schön.

Dies ist ein Teil eines Pilgerweges und es stehen an einigen Stellen Kreuze und Gedenkstätten.







Über Trampelpfade durch den Wald geht es in Richtung Pilgerweg.















Dieser geht gaaaaanz lange gaaaaanz geradeaus.
Und weiter geradeaus und weiter und weiter :)

Rechts und links vom Weg ist ein größeres Heide-/Moorgebiet. Man sollte hier also besser nicht den Weg verlassen.


Ich treffe ein junges Pärchen, dass ich darum bitten darf mal ein Foto von mir zu machen. Und wie immer müssen die Ponys bei den ersten Versuchen Blödsinn machen....







Geht doch!



Wir gehen Richtung Reinartzhof.
Ich dachte hier stehen zumindest ein paar letzten Überreste des alten Gehöffts, aber es erinnert nur noch ein Schild und eine kleine Kapelle daran, dass hier mal ein Hof stand... mmhhh... okay...

Nach einer kurzen Pause geht es dann Richtung Schwerzfeld weiter.

Wir folgen dem kleinen süßen Pfad am Steinbach vorbei...
Klein und süß... jaaaa!!! Bei richtig trockenem Wetter.

Hier ein Foto vom Anfang des Weges.
Die ersten 300 meter waren super.



Der restliche Kilometer aber nichts für Anfänger!
Der eigentliche Pfad war von den Regenschauern vorher aufgeweicht und ausgespült.
Die Ponys mussten durch den Matsch über kleine und große Wurzeln klettern, teils steil hoch oder runter.
Und das ganze direkt an der Uferkante des Flüsschens entlang, die nur hier am Anfang so schön flach verläuft, in späteren Abschnitten waren das schonmal gut 1,50m Abbruchkante...
Zu Fuß war der Pfad nicht betretbar, da man schon sehr tief eingesunken ist.
Ich hatte ein  paar Wanderer getroffen auf diesem Weg... die dürften später ausgesehen haben wie die Schweine...

Eine kleine Diskussion über das Weitergehen mussten wir an einer besonders sumpfingen Stelle führen...
Sancho machte Anstalten über diese Stelle zu springen, worauf ich mich gefasst machte, nur um dann typisch für ihn in aller Seelengemütsruhe da durch zu gehen.

Da ich alle Hände voll zu tun hatte, hab ich auf diesem Wegteil keine Fotos mehr gemacht.

An der Stelle wo der Steinbach in oder aus (weiss ich jetzt nicht mehr) der Weser fließt folge ich ein Stück der Weser um aufs Venn zu kommen.

Hier das gleiche Spiel... Der Anfang des Weges breit und trocken, irgendwann noch matschiger als der vorher und eng und ... tätääää.... ich steh vor einer 1,10m hohen Mauer. Dahinter geht der eigentliche Weg weiter. Da ich aber nicht weiss ob dieser genauso bescheiden ist oder noch schlimmer, als der auf dem ich gerade bin, entscheide ich mich dazu den Pfad zu nehmen, der direkt hoch geht.

Knalle mit meinem rechten Knie noch gegen einen Baumstamm. Das hab ich kommen sehen, ging aber nicht anders, sonst wären wir nicht vorbei gekommen. Jetzt sind immerhin beide Seiten gleichmäßig blau...
Die linke Seite hatte ich mir ja am Tag vorher beim aufsteigen schon eingefärbt.




Es geht richtig richtig steil bergan. Ich kann nur noch die Arme um Sanchos Hals legen. Die Ponys müssen schon ordentlich kämpfen um hoch zu kommen.
Meistern das aber großartig.

Also doch Bergziege mit drin.



Oben auf dem Weserberg kommen wir dann aus einem kleinen Waldweg raus auf den geschotterten Hauptweg.

Hier gibts erstmal eine wirklich verdiente Pause für alle.






Wir gehen weiter Richtung Vennstraße und Petergensfeld...

Da fängt es doch tatsächlich an zu schneien!!!
Im April...???  Hallloooo???

Ich werd nicht mehr.

Saukalt ist es hier auch geworden... Wir müssen also schon fast in Aachen sein...



Im Aachener Wald geht es erst mal wieder gaaaaanz lange geradeaus auf den typischen geschotterten Wegen im Wald.

Bis zum Pilz :)
Hier kann ich wieder gemütlich aufsteigen und Richtung Furt reiten... Super! Ab hier kenne ich mich wieder aus.

(Es hat wieder zu schneien aufgehört :) )


Naja, viel erkennt man auf diesem Bild leider nicht.

Die Bilder näher dran sind aber im Wald alle nix geworden.


Auch hier wieder Diskussion wegen des sumpfigen Ufers. Sowas mag Sancho gar nicht.

Vor.... bestimmt schon 15 Jahren bin ich mit ihm mal auf eine Wiese der Rheinbraun gegangen, die war zwar schön grün bewachsen, aber so tief, dass wir bis zum Bauch drin steckten und Sancho Mühe hatte da raus zu kommen... Ich kann ihn ja verstehen.
Durch müssen wir aber doch... Einmal im Wasser ist alles wieder super.

Aus dem Wald raus vertu ich mich dann abschließend nochmal (soviel zum Thema ich kenn mich hier aus) und gehe dann heimlich ein Stück auf der Vennbahn um abzukürzen... :)

Der Querschnitt ist aber schön breit und ich kann die Pferdchen auf dem Grasstreifen laufne lassen.

Jetzt kommt die Sonne raus!!!
Aber es ist wirklich frisch und ein wenig windig.
Auf einem Waldweg lassen sich die Ponys sogar mal wieder zu einem flotten Trab hinreißen.


In Sief stahlt dann die Sonne.

Noch ein Stück die Monschauer Straße entlang und ich bin am Ziel.


Die Ponys haben hier einen Sandpaddock.






Sancho bekommt wieder Decken aufgelegt, da es doch verdammt kalt ist und der Paddock eingentlich ein kleiner Reitplatz ist ohne Unterstand...

Bei einem großen Netz Heu lassen sich die beiden noch etwas von der Sonne bescheinen und wir Menschen machen uns was zu essen - quatsch wie immer viel zu lange - und fallen dann in die Federn.

Am nächsten Tag werden die Ponys und ich mit dem Hänger abgeholt.
Obwohl ich es nie übe, steigen sie nach kurzer Zeit für eine Bestechungsmöhre ein und lassen sich gemütlich nach Hause kutschieren.

Und schon sind die fünf Tage wieder vorbei...
Der nächste Ritt kann kommen!!!