Montag, 3. Dezember 2018

Projekt Nordsee - Watt watt watt

Auch der letzte Beitrag soll euch nicht verwehrt bleiben :)

Hier oben verweilen wir nun drei Tage, bevor das Taxi kommt und uns nach hause bringt.
Am ersten tag ist das Wetter temperaturmäßig angenehm, aber bewölkt.

 
Ich entschließe mich dazu den Ponys erst einmal das Watt zu zeigen, bevor es eine längere Tour gibt.






Vom Hof aus ist es nicht weit bis zum Strand und somit ins Watt, wo sich noch mehr Reiter tummlen...











UUaaahhh so viel Weite... Die Ponys schlagen tendenziell immer wieder die Richtung zum Strand ein... alles unheimlich... so weit gucken und nix sehen...









Nach ein paar Fotos, Kinderbelustigung und ein bisschen hin und her laufen, kehren wir zum Wald zurück und machen uns über die traumhaften Wege dort zurück zum Quartier.









Wie gut in Form und sportlich aussehend so Haflinger doch sein können :)


Den Abend lassen Birgit und ich mit Wein und Käse ausklingen. Dabei schnattern wir selbstverständlich unentwegt! Sehr viele interessante Themen haben wir. So macht Urlaub Spaß :)
 

Der zweite freie Tag ist ein freier Tag für die Ponys :)  
Birgit nimmt mich mit nach Cuxhaven, wo ich den Tag verbringe.
Erst Museum "Windstärke 10" - sehr interessant.
Danach shoppen :) keine Packmaßbeschränkung mehr! YEAH!!! 

Und dann noch bei strahelndem Sonnenschein am Deichufer Fisch essen. Herrlich - so lässt es sich leben. Comedyprogramm am Nachbartisch kostenlos mitgebucht.
Man könnte sich eigentlich denken, dass es eine eher mäßige Idee ist, einen Hund an einem Bistrotisch fest binden zu wollen..... Also die Flugbahn eines Glases Aperol Spritz ist wirklich wunderbar parabelförmig, liegt wirklich gut im Wind, muss man schon sagen :)
Das Ganze war durchaus filmreif :)

Am Abend schaue ich tatsächlich fern!! Naja.. und schreibe nebenher Blogbeiträge... war alles nicht so spannend. Die Realität ist besser. Nachrichten nerven mich jetzt schon wieder. Ich werde das einfach auch in Zukunft lassen und nur schauen, was ich möchte...

Tag drei des Resturlaubes bricht an. Den Gezeitenkalender habe ich schon am Vortag studiert und mache mich früh auf den Weg. So ohne Packpferdmontur ist man auch zügig fertig...
Die letzten Tipps der EInheimischen im Gepäck machen wir uns auf zum Strand.
 
Ich hatte ursprünglich vor bis Neuwerk zu reiten. Wegen des Windes, der das Wasser aber zu Land treibt entscheide ich mich dagegen und reite durchs Watt bis Duhnen und von dort aus über die Heide zurück nach Arensch.

Wir begegnen natürlich den Wattwagen. 
Macht den Ponys gar nicht so viel aus, wie ich erwartet hatte.

Ein Stück weit folgen wir den Wagen, diese sind wohl sehr viel schneller unterwegs, als wir.

Ich möchte es aber nicht übertreiben. Sancho merkt man die Anstrengung der letzten Wochen durch seinen Krebs deutlich an. Länger hätte die Tour nicht sein dürfen. Aber es geht ihm gut - wir tuns halt etwas gemächlicher.
Das erste Pril auf dem Weg nach Neuwerk durchqueren wir.   Das Wasser ist hoch und die Strömung extrem stark.   (Da wo die Leute stehen  -gaaaaanz klein! - Da ist das Pril!)

Zuvor Beobachten wir noch zwei andere Reiterinnen.  Mit Hund..... Mein Gott - wie unfassbar bescheuert kann man sein.   Mit einem Hund durch ein Pril, das den Warmblütern vor mir schon bis zum Bauch geht, bei der Strömung... was denkt man sich denn, wie der Hund das bitte schaffen soll???

Zwei Fußgänger beobachten die Szene genauso fassungslos wie ich... noch nichtmal angeleint ist der Hund. Die Pferde gehen nur widerwillig durch das hohe Wasser. Der HUnd wird natürlich abgetrieben. eine Reiterin springt vom Pferd - ich habe das Handy schon in der Hand für den Notruf - und hetzt dem kleinen Tier hinterher. Bekommt ihn auch zu fassen und keiner ertrinkt... 

Dass diese Prile gefährlich sien können ist nicht einfach so daher gesagt - da hat sich mal jemand was bei gedacht....

Noch etwas unfassbarer ist es für mich, dass allen Ernstes Lehrer mit eine Schulklasse (vielleicht 7te Klasse) durch dieses Pril gehen...
Die Kinder kommen zwar durch das Wasser, dass ihnen gut bis zur Brust geht, sind aber jetzt wie auch die Reiterin zuvor alle nass und es ist nicht besonders warm, ich bin froh um meine Strickjacke.
Ist das ein Test zur natürlichen Auslese oder was soll das bitte sein?? Von Lehrern erwarte ich etwas mehr gesunden Menschenverstand.
Ab hier sind es für die Kinder auch noch gute 6 Kilometer Fußmarsch bis Neuwerk...

Naja, nachdem die beiden Fußgänger und ich uns noch ein wenig ausgetauscht haben und alle anderen die Bahn frei gemacht haben, wage auch ich es die Ponys auf das Wasser zu zu reiten.   Ich merke, wie das Pferd unter mir gegen die Strömung ankämpfen muss und das schon mit ca. 500 Kilo, die dem entgegen wirken! Jeder Schritt versetzt uns etwas nach links.   Aber ohne mit der Winper zu zucken gehen beide gemächlich, konzentriert aber entspannt hindurch.... tolle Pferdchen :) :)

Parallel zur Küstenlinie geht es nun im flotten Tempo durchs Wasser Richtung Duhnen.






plitsch platsch









In Duhnen angekommen, geht es einmal quer über die Promenade (Hurra, meine Ponys haben hier nichts fallen lassen!! :D ) und durch den Ort hindurch wieder in das Heidegebiet.
Hier treffe ich andere Reiter, die auf dem Hof Urlaub machen und mit denen ich am Abend noch gemütlich essen gehe. Die Warmblüter haben aber einen viel stärkeren Schritt drauf durch den tiefen Sand. Da kann Sancho nun nicht mehr mit halten. Wir kommen gemütlich nach! - Wir sind ja nicht auf der Flucht...


Kytesurfer am Abend - eine tolle Kulisse.

Der letzte Tag :(
Nochmal schnell das 48! Jahre alte Pony des Hofes zeigen:


Klamotten zusammen suchen und aufs Taxi warten.

Und dann sechs Wochen Fußmarsch in vier Stunden mit dem Auto überholen...
Dazu das Gemurmel meines Vaters: " Isch kann et net jlöve, datt de dat wirklich jedonn hass - angere läje sich zwe Woche op Malle"

Naja ich bin aber nicht die Anderen.... Ich bin halt ein bisschen anders, als andere Kinder :)

Mmmhhh.... wo geht es jetzt hin? :) :) :) :)

mmmmhhhh..... die tschechische Grenze soll wirklich schön sein :)




Zusatz:
In der Zwischenzeit ist über ein Jahr vergangen.
Meinen treuen Sancho fand ich kurz vor Karneval 2018 tot im Stall.
Über 21 Jahre hat er mich begleitet und mir viele schöne Stunden beschert.

Stürmer wird älter und ihm fehlen die langen Strecken, die er sonst als Handpferd gehen konnte. Das merke ich in der letzten Zeit. Nun ist er 27. Ich hoffe, dass es ihm noch ein paar Jahre gut gehen wird. Noch kann ich ihn reiten - vielleicht geht er bald mit dem Nachwuchs als Handpferd mit. Das würde ihm gefallen.

Im August 2017 ist als Nachfolger das zweijährige Maultier Lilly eingezogen.
Schlau, liebenswert, wissbegierig, neugierig, Workaholic und nur Flausen im Kopf, macht die Ausbildung zum zukünftigen Wanderreitmuli sehr viel Spaß.

Projekt Nordsee - Tag 42 FINALE

Ohhh.... ich habe den letzten Tag vergessen einzustellen :)
Ich hole das hiermit nach!

Also ja... ich bin angekommen :D :D :D :D

Der letzte Tag führte uns von der Familie Wolter in Midlum nach Arensch.
Es ist schon recht warm an diesem letzten Etappentag, als ich die Pferde bepacke.
Wir verabschieden uns uns machen uns auf den Weg.


 Über die Autobahnbrücke in Richtung "Krempel" :) (Kann man sich als Rheinländer besonders gut merken!)
Vorbei an einer Geflügelmast, die auch irgendwie zu dem Hof gehört, wo wir übernachtet haben.
Naja - der verbraucher bestimmt ja letztendlich immer noch was er kauft! Den Produzenten kann man - finde ich - keine Vorwürfe machen. Die müssen auch von irgendwas leben.

Meinen Gedanken nach hängend verschwinden wir im Wald. Hier riecht es herrlich nach frisch geschlagenem Holz.

Aber es ist wirklich warm und trotz des Waldweges hier, laufen wir in einer breiteren Schneise durch die Sonne...
Zeit für eine Schattenpause und das letzte mal bedröppelt gucken :)

*Wir sind soooooo arme Pferde...*

wir verharren hier ein paar Minuten, denn es geht danach erst einmal eine ganze Weile über freies Feld.







Hier häufen sich nun doch die Windräder.

Trotzdem: Zuhause bei uns am schönen Braunkohletagebau stehen immer noch mehr von den Dingern - mein ich!

Trotzdem findet sich ein Eckchen, wo das Ponybüffet eröffnet und für mich ein Strandtuch im Schatten liegt :)
Nochmal Pause - haben ja Zeit satt heute.








Wir queren Nordholz - hier liegt der Hund begraben und Der Ort selbst ist interessanterweise durch ein Stück Wald geteilt. Vorbei an den Gärten in denen die Bewohner zum Sonntagskaffe sitzen und man hie und da noch einen kürzeren Plausch hält geht es endlich wieder in den Schatten.



Und zwar in die Cuxhavener Küstenheide!
Herrlich hier. Sandwege und Wald. Genau das richtige für ein Reiterherz.

Abwechslung schafft dieser Fleck Erde durch offene Heideflächen.




Sogar der Trampel-Pfad-Reitweg an der Landstraße entlang ist ein Highlight. Wir legen den letzten Teil in flotterem Tempo zurück.

Queren dann die K7 und machen uns auf die Zielgerade.



Später habe ich raus gefunden, dass man DIESEN Weg dort eigentlich nicht mit dem Pferd hätte gehen dürfen.... uppss... lalalalalalala.... war aber schön :)






Wir drei werden nochmal angefeuert..... Nur noch ein Kilometer, der uns vom Ziel trennt!!!

Die Fans stehen am Wegesrand und jubeln uns zu.

Aufgrund der äußeren Umstände, war ein wedeln mit Taschentüchern leider nicht drin....






Den Weg noch, dann steige ich ab und wir biegen links auf die Straße zur "Crazy Funny Farm"












ANGEKOMMEN!!!

Keine Sau zu sehen, erst mal Ponys anbinden und auf die Suche gehen :D







 
Hab wen gefunden, die Pferde bekommen eine Wiese am Waldrand mit Hütte, ausreichend Wasser und Heu.

Hier dürfen sie die nächsten Tage verweilen.






*Hey Frauchen, wo gehts jetzt hin...??*










Da hier bereits alle Ferienwohnungen belegt waren, hatte ich für mich im Vorfeld bei Birgit (Cuxhund) schon ein Eckchen reserviert :)
Ich schnappe mir meinen notwendigsten Krempel und leihe mir ein Rad. Die Packtaschen lassen sich auch auf nem Drahtesel gut verstauen. Und ab geht's....

Und so werde ich in meiner Unterkunft von Birgit und ihren Hunden begrüßt :) :)





So..... das wars jetzt??
Natürlich nicht! :)