Donnerstag, 25. Juli 2013

Seitengänge

Bei mir pers. hat es gefühlt ewig gedauert, bis mir die Unterschiede der Seitengänge bewusst waren.

Die meisten "Fachzeitschriften" geben dazu meist unvollständige oder auch schonmal falsche Informationen heraus. Manchmal verwirrt es auch, wenn zu viele verschiedene Begriffe für ein und denselben Vorgang gebraucht werden.
Ich dachte anfangs es gäbe mindestens zehn Seitengänge und war völlig verwirrt :)
Ich glaube, das geht nicht nur mir so...

Dabei ist das sowas von einfach!!!

Ich werde nun hier einmal eine kurze Zusammenfassung geben und in weiteren Beiträgen auf die einzelnen Bewegungen eingehen.

Eigentlich gibt es nur zwei Seitengänge:
-> Das Schulterherein
-> Das Travers

Seitengänge zeichnen sich dadurch aus, dass sich das Pferd auf mehreren Hufschlägen bewegt und dabei gestellt UND gebogen ist.
Das Schenkelweichen ist somit eigentlich kein richtiger Seitengang, denn hier wird nur Stellung verlangt.

 Ein Seitengang sieht folgendermaßen aus:
Die Hinterbeine gehen gerade in ihrer Spur weiter, die Vorderhand wird um einen Hufschlag versetzt. Oder die Vorhand geht weiter in ihrer Spur und die Hinterhand wird versetzt.
So sieht man von vorne drei Hufe.
Und was bringt uns das??
Im Seitengang müssen die Hinterbeine quasi zwangsweise weiter zum Schwerpunkt hin fußen.
Dies ist wiederum erwünscht um die Lastaufnahme der Hinterhand zu fördern.
Weiterhin wird die Außenlinie dabei gedehnt und die Bauchmuskulatur entsprechend aktiviert.

Beim Schenkelweichen überkreuzt das Pferd beide Beinpaare, aufgrund der fehlenden Biegung, nur flach bzw wirklich nur seitlich. Ähnlich der Vor- oder Hinterhandwendung.
Normalerweise ist dabei auch die Abstellung von der Bande größer.
Der Hinterhuf kreuzt seitlich und tritt nicht zwangsweise auch weiter zum Schwerpunkt.
Was allerdings auch einen dehnenden Effekt für die Hinterhandmuskulatur (und natürlich auch Vorhandmuskulatur) hat.

In der Barocken reitweise reitet man über vier Hufschläge und es wird immer heiss diskutiert, was sinnvoller ist. Meiner Meinung nach beides :), denn es sollte doch möglich sein mal drei und mal vier Hufschläge zu nutzen... Meist sind die Platzverhältnisse ja so, dass beides möglich ist ;)
Befürchtet wird, dass über vier Spuren  das Untertreten nicht so gefördert wird wie auf drei Spuren.
Dafür wird aber die Außenlinie mehr gedehnt....
Man sollte also schauen, was man gerade gerne hätte und was in jenem Moment sinnvoll wäre :)

Der Unterschied zwischen Schulterherein und Travers liegt nur in der Richtung, in der das Pferd gestellt und geborgen ist.

Schulterherein: Das Pferd ist entgegen der Bewegungsrichtung gestellt und die Vorhand wird in die Bahnmitte gelenkt. (Dabei kann die Achse der Hinterhand auch noch geneigt sein, inneres Hinterbin etwas vor... meine Zeichenkünste waren heute nicht so der Renner :) )
 Travers: Das Pferd ist mit der Bewegungsrichtung gestellt und die Hinterhand wird in die Bahn geführt.

Ein grober Überblick, nähere Erläuterungen und Einzelheiten folgen.
Ich habe mir Mühe gegeben, die Vorgänge möglichst simpel zu beschreiben, da ich selbst kein Fan von Erklärungen bin, die unnötig kompliziert sind um einen Überblick zu erhalten.

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