Samstag, 6. Mai 2017

Projekt Nordsee - Tag 8

Projekt Nordsee - Tag 8
Heute verlassen wir den Hof Elverich wieder um die große Rheinbrücke in Wesel zu überqueren. Der erste innerliche Checkpoint auf meiner Reise. Sancho hadert immer noch mit den Lamas :)
Beim putzen muss er natürlich wieder mal mit der Nase an den Strom gehen, das hat er letzten Oktober auch schonmal gemacht. Danach schnöfft er für die nächste halbe Stunde rum und wartet darauf, dass ihn was anspringt.... vl meint er auch die Lamas wären es schuld, naja besser die, als ich, so wie beim letzten Mal.


Beeim putzen und satteln ist es noch biestig kalt, auch wenn die Sonne scheint. Nach nur 200m hinter unserem letzten Quartier binde ich die Jacke an den Sattel. So bleibt es neterweise auch den Rest des Tages. Bei strahlendem Sonnenschein marschieren wir den Rheinuferweg entlang richtung Pylonenbrücke.


Die Überquerung der Brücke war kein Problem. Der Radweg ist breit genug, so dass beide Ponys versetzt nebeneinander gehen können. Nur das Geräusch, das entsteht,wenn die Autos über die Fahrbahnübergänge brettern findet Stürmer extrem doof. Im hinteren Brückenteil geht der Betonboden in Stahl über. Nach einem kurzen &hä?& Gehen aber beide ruhig drüber. Bis zum nächsten Fahrbahnübergang :) das Stück hinter der Brücke unter der Brücke durch und über die kleinere Lippebrücke ist fies. Hier gibt es außer dem Bordstein keine Abgrenzung zur Fahrbahn. Dass in den fünf Minuten natürlich ein LKW nach dem anderen an uns vorbei brettern muss, brauch ich wohl nicht zu erwähnen. Das ist schon alles räumlich sehr eng zwischen Stürmers Packtaschen und den Fahrzeugen... interessiert die zwei aber gar nicht.
Ich hatte vorher überlegt noch die Schleife an der Lippe entlang zu gehen. Verpenne aber die Abfahrt und mag auch nicht mehr dieses fiese Stück zurück gehen. Also gehen wir durchs das Industriegebiet und ein ganzes Stück durch Wesel. Die Autofahrer staunen, dass ich vom Pferd aus die Ampel drücken kann :) Da benehmen sich die beiden aber auch mal vorbildlich. Der größte Straßenverkehr ist für die beiden kein Problem, aber wehe da sitzt ne Taube... man kennt ja diese Killertauben...
Weiter geht es südlich von  Wesel durch den Wald. Hier ist es wirklich schön. Nur stehe ich jetzt vor dem Schild &Meute - Reiten nur mit besonderer Genehmigung&. Tja was nun ? Ich beschließe mich auf direktem Wege hindurch zu stehlen. Da es innerhalb der Woche ist und noch nicht Feierabendzeit, wird wohl keine Meute unterwegs sein. Ansonsten müsste ich über eine Stunde Umweg machen.
Auf dem dazugehörigen Gehöfft longiert eine Frau auf der Wiese ein Pferd. Ob sie mit dem Pferd oder ihrem Hund mault weiss ich nicht. Es klingt aber so aggressiv, dass meine Ponys echt Angst bekommen und los stürmen wollen. Und ich habe gehofft, dass ich niemandem begegne.. ein paar Meter weiter begegne ich dann noch einer Reiterin, die mit ihrem Schimmel fröhlich auf der Wiese ihre Runden dreht. Und endlich sind wir raus aus der verbotenen Zone. Im Wald waren überall Sprünge aufgebaut.. seeeeehr geil! Also würde ich springen, würde ich hier betteln gehen mal reiten zu dürfen :)
Und weiter geht die wilde Wahnsinnsfahrt...
Heute ist der erste Tag an dem ich kein Quartier im Vorfeld fest gemacht habe. Ich beschließe also irgendwann, dass wir für heute genug Aufregung hatten und biege zum Reitverein Wanderfalke in Drevenack ab. Kurz vorher treffe ich Anwohner, die auch Pferde hinterm Haus haben. Die Besitzer sind allerdings in Urlaub. Sie raten mir zu dem kleineren Hof um die Ecke zu gehen und dort zu fragen.
Hier werde ich freundlich aufgenommen. Die Ponys bekommen eine Wiese, ich Omas Couch :) die war echt bequem! Einen Tee zum warm werden gibts auch und noch etwas vom übriggebliebenen Abendessen. Perfekt.


Handyempfang habe ich hier leider nicht, so dass ich kein Quartier für den nächsten Tag planen kann, aber egal. Ich bin eh hunde müde.
Ich glaube so viel wie auf diesem Ritt habe ich in der Grundschule das letzte Mal geschlafen. :)

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